Warum alte Aktien und Anleihen sammeln?
Das Sammeln von alten Aktien und Anleihen ist das Bewahren von Zeugnisse der Unternehmens- und Finanzgeschichte. Viele der sogenannten Nonvaleur, also Wertpapiere ohne Börsenwert, veranschaulichen auch die Entwicklung der Druckerkunst. Wurden ältere Wertpapiere aus dem 18. Jahrhundert noch auf Tierhaut gedruckt, kamen später die Lithographie oder der Stahlstich zur Anwendung. Da es im 19. Und 20. Jahrhundert noch keine farbigen Prospekte gab, wurden die Urkunden mit dem Tätigkeitsfeld und den Produkten des Unternehmens dekoriert. Nicht selten gestalteten berühmte Künstler wie Alphonse Mucha oder Lucian Metivet die Druckerplatten. Diese Papiere wurden damit zu Zeitzeugen einer Kunstepoche wie dem Jugendstil oder dem Art Deco. Heute werden Aktien und Anleihen nur noch in Form einer einzigen Globalurkunde ausgegeben. Anleger können sich ihr Wertpapier schon nicht mehr ausliefern lassen. Die früheren Urkunden wurden auch im Original von berühmten Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Thomas Alva Edison oder John D. Rockerfeller unterschrieben.